NCC-Artikel-09_2-Teaser-1161x490px Stark in der Gnade sein – aber wie?

Dies sind die Notizen zur Predigt „Stark in der Gnade sein – aber wie?“, gehalten von Joseph Prince am Sonntag, den 22. Mai 2022, im „The Star Performing Arts Centre“ in Singapur. Wir hoffen, dass dich diese Predigtnotizen ermutigen!


Übersicht

  1. Einleitung: Was es dir bringt, wenn du dich mit Gottes Wort beschäftigst
  2. Wir sind ein Leben lang Lernende der Gnade Gottes
  3. Nimm deine Identität als neue Schöpfung an und siege über jedes Versagen
  4. Du bist ein Sohn oder eine Tochter Gottes!
  5. Sei stark in der Gnade, indem du den Geist der Kindschaft annimmst
  6. Stehe fest im Geist der Kindschaft und lebe in der Fülle deines Erbes in Christus!
  7. Komm mutig zu deinem himmlischen Vater, der dich liebt!
  8. Übergabegebet
  9. Schlussgebet
  10. NIMM DAS WORT IN BESITZ (praktische Anwendung für das Leben)

Einleitung: Was es dir bringt, wenn du dich mit Gottes Wort beschäftigst

Pastor Prince beginnt den Gottesdienst damit, über den Wert des Bibelstudiums zu sprechen.

Während der Woche sollen wir stille Zeiten mit dem Herrn verbringen und nicht nur jeden Sonntag auf das Wort hören. In Gottes Wort finden wir Antworten auf Fragen, die wir vielleicht zu der Situation haben wollen, in der wir uns gerade befinden.

Wir sollen Gottes Gnade studieren. Wir sehen immer mehr Zeichen der Endzeit (z. B. Seuchen, Kriege und Gerüchte von Kriegen), was darauf hinweist, dass der Herr bald wiederkommt. Und während wir auf die Endzeit zugehen, ist es umso wichtiger, dass wir weiterhin immer mehr über Gottes Wege lernen und unseren Geist mit Lehren über den neuen Bund nähren.

Am besten studiert man die Bibel unter der Leitung des Heiligen Geistes. Gott kann durch sein Wort zu uns sprechen und uns stärken. Dann wird unser Verstand lebendig und unser Körper gesund und stark, weil sein Wort denen Leben ist, die es finden und Gesundheit unserem ganzen Fleisch (Spr. 4,20-22)! In welcher Phase des Lebens wir auch gerade sein mögen – wir können den Herrn bitten, zu uns zu sprechen und aus seinem Wort lernen.

Gott möchte, dass seine Kinder viel biblisches Wissen haben, denn ihm ist bewusst, wie zerstörerisch es sein kann, wenn man zu wenig weiß (Hos. 4,6). Gottes Wort enthüllt uns die wahren Tatsachen und seine Lösungen und Weisheit für das, was wir durchmachen.

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Wir sind ein Leben lang Lernende der Gnade Gottes

„Geht hin in alle Welt und lehrt alle Nationen, und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
– Matthäus 28,19

„... lehrt alle Nationen“ – In vielen Übersetzungen dieses Verses wird der Ausdruck „macht zu Jüngern alle Völker“ verwendet. Die griechische und die hebräische Übersetzung des Wortes „Jünger“ ist „mathētēs“ bzw. „talmid, was sich beides auf das Wort „lehren“ bezieht. Das bedeutet also, ein Jünger ist ganz einfach ein Lernender. Zu Jüngern machen“ bedeutet also, Menschen dazu zu bringen, mehr über Gottes Gnade zu lernen!

Wir sollen ein Leben lang Lernende des neuen Bundes sein!

In dieser Predigt spricht Pastor Prince über die falschen Vorstellungen mancher Menschen vom Jüngersein. Leider stellen manche es so dar, als sei ein Jünger mehr als nur ein Christ, so, als sei das Christsein nur der Einstieg oder die niedrigste Stufe. Sie glauben, dass es nicht genügt, einfach nur Christ zu sein und dass wir Jünger werden müssen, um ein „heiligerer“ Christ zu sein oder im Glauben voranzukommen.  

Doch Jünger zu sein heißt einfach nur zu lernen. Als Christen sind wir alle Menschen, die stetig mehr über Gottes Gnade lernen. Als Gläubige können wir nicht anders, als lernen zu wollen. Genau wie neugeborenen Babys verlangen wir nach der unverfälschten Milch des Wortes (1. Petr. 2,2)!

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Nimm deine Identität als neue Schöpfung an und siege über jedes Versagen

Du bist eine neue Schöpfung und die Gerechtigkeit Gottes in Jesus Christus! Dein Versagen definiert dich nicht. Ein Schmetterling mag vielleicht manchmal zu Boden stürzen, aber auch dann verwandelt er sich nicht zurück in eine Raupe; er bleibt trotzdem ein Schmetterling. Genauso bleiben auch wir gerecht, selbst wenn wir manchmal versagen. Denke also auch in diesen Momenten daran, wer du bist: eine neue Schöpfung in Christus.  

„Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!“
– 2. Korinther 5,17

Jedes Scheitern, jede sündige Gewohnheit, jede Sucht oder alles Negative, was wir heute erleben, entsteht daraus, dass uns nicht bewusst ist, dass unsere alte sündige Natur durch unseren Herrn Jesus am Kreuz bereits getötet wurde. Ja, wir mögen immer noch die Neigung zu sündigen verspüren, aber es ist wichtig, dass wir glauben (einberechnen), wer wir in Christus sind. Du bist nicht, was du spürst. Nimm nicht die Stigmatisierung an, die der Feind dir anzuhängen versucht!

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Du bist ein Sohn oder eine Tochter Gottes!

Pastor Prince spricht darüber, dass es nicht richtig ist, wenn man sagt: „Christsein ist gut und schön, aber es kostet nichts, weil Jesus für alles bezahlt hat. Ein Jünger zu sein kostet dagegen viel.“ Das Fleisch hört gern solche Lehren, weil es immer die eigene Kraft nutzen will. Aber Lehren wie diese sind eine Form von Rückfall. Es gab Jünger, bevor es Christen gab. Die Jünger von Jesus waren Jünger, bevor sie Christen wurden, und sie wurden als neue Schöpfung bezeichnet.

Wenn wir uns all die Briefe an die Gemeinden nach der Apostelgeschichte anschauen, kommt darin nie das Wort „Jünger“ vor. Stattdessen hat der Heilige Geist das Wort „Jünger“ durch „Kindschaft“ ersetzt – wir sind Söhne und Töchter Gottes! Das bedeutet aber nicht, dass wir aufhören zu lernen. Jeder Sohn und jede Tochter wünscht sich zu lernen!

Man kann ein Jünger sein, ohne zu Gottes Familie zu gehören. Während der Zeit von Jesus musste jeder, der Jünger eines Rabbis werden wollte, seine Familie und seinen Beruf aufgeben, um dem Lehrer zu folgen. Aber es gab keine familiäre Beziehung. Als Söhne und Töchter Gottes dagegen sind wir sowohl Teil von Gottes Familie als auch Schüler seiner Gnade!

„An Timotheus, mein echtes Kind im Glauben: Gnade, Barmherzigkeit, Friede [sei mit dir] von Gott, unserem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn!“
– 1. Timotheus 1,2

„An Timotheus, mein geliebtes Kind: Gnade, Barmherzigkeit, Friede [sei mit dir] von Gott, dem Vater, und von Christus Jesus, unserem Herrn!“
– 2. Timotheus 1,2

Paulus erzog und lehrte Timotheus, aber er betrachtete Timotheus dabei als sein Kind. Kindschaft ist mehr als nur Jüngerschaft! Als Kind Gottes ist es nur natürlich, von unserem Vater im Himmel zu lernen.

Praktische Tipps, um das Wort richtig zu unterscheiden

Die ganze Bibel steht uns zur Verfügung und jede Bibelstelle ist von Gott eingegeben. Aber es ist auch wichtig, dass wir verstehen, dass manche Bibelstellen für Juden geschrieben wurden und andere für Nichtjuden. Wir können zwar von jeder Bibelstelle etwas lernen und Nutzen daraus ziehen, aber wir sollen wissen, was nicht direkt für uns geschrieben wurde, damit wir nichts aus dem Kontext reißen und es fälschlicherweise auf unser Leben anwenden.

Die einzigen Bücher, die direkt an uns Gläubige gerichtet wurden, sind die Briefe – Liebesbriefe des Heiligen Geistes an die Gemeinde – welche von den Aposteln Paulus, Jakobus, Johannes und Judas verfasst wurden. Das bedeutet nicht, dass wir die Evangelien von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes vernachlässigen sollen. Wir finden darin viele Prinzipien, über die wir Bescheid wissen sollten. Aber wir müssen die unterschiedlichen Gruppen von Menschen unterscheiden, für die die biblischen Bücher geschrieben wurden.

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Sei stark in der Gnade, indem du den Geist der Kindschaft annimmst

„Du nun, mein Kind, sei stark in der Gnade, die in Christus Jesus ist. Und was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das vertraue treuen Menschen an, die fähig sein werden, auch andere zu lehren.“
– 2. Timotheus 2,1-2

Timotheus wurde zwar von Paulus gelehrt, aber der Heilige Geist verwendet nie das Wort „Jünger“, weil Paulus Timotheus im Geist der Kindschaft lehrte, welcher über die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler hinausgeht.

Kindschaft schließt Jüngerschaft ein. Das Größere schließt immer das Geringere ein – und Kindschaft ist größer!

„... das vertraue treuen Menschen an, die fähig sein werden, auch andere zu lehren“ – Gott ist Treue wichtig, nicht Fähigkeiten. Wenn wir uns entscheiden, treu zu sein, kann uns der Herr die Gabe der Lehre schenken.

„... sei stark in der Gnade, die in Christus Jesus ist“ – Stark in der Gnade zu sein beginnt zuerst damit, dass wir den Herrn Jesus Christus annehmen.  Paulus empfing die Offenbarung des Lehrens in einem Kindschaftsverhältnis von unserem Herrn Jesus [1]. Dann lehrte Paulus [2] Timotheus [3], der wiederum treue Menschen [4] lehrte, welche anschließend andere lehrten [5].

Siehst du, dass hier fünf Personen beteiligt sind? In der Bibel ist die Fünf die Zahl der Gnade. Wir können in der Gnade stark sein, wenn wir die Gnade des Herrn für uns annehmen.

Du bist von Gott in Christus berufen und gesalbt!

„... und als er ihn gefunden hatte, brachte er ihn nach Antiochia. Es begab sich aber, dass sie ein ganzes Jahr zusammen in der Gemeinde blieben und eine beträchtliche Menge lehrten; und in Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen genannt („chrématizó“ – von Gott genannt/berufen).“
– Apostelgeschichte 11,26

wurden die Jünger zuerst Christen genannt („chrématizó“ – von Gott genannt/berufen)“ – Der Heilige Geist nannte die Jünger ganz bewusst und gezielt „Christen“. Christus ist der Gesalbte, darum erhalten wir als Christen die gleiche Salbung wie er. Wenn wir die Salbung des Herrn empfangen haben, gelingt alles, was wir tun, mühelos!

Deswegen ist es nicht richtig, zu sagen: „Ein Christ zu sein genügt nicht. Du musst ein Jünger sein.“ Unter dem neuen Bund ist ein Christ zu sein mehr als ein Jünger zu sein.

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Stehe fest im Geist der Kindschaft und lebe in der Fülle deines Erbes in Christus!

„Bevor aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz verwahrt und verschlossen auf den Glauben hin, der geoffenbart werden sollte. So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister; denn ihr alle seid durch den Glauben Söhne („huios“) Gottes in Christus Jesus.“
– Galater 3,23-26

„... sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister“ – Mit „Lehrmeister“ sind hier die Zehn Gebote gemeint. Als Israel unter dem Gesetz war, waren sie unter dem Gesetz (den Zehn Geboten) gefangen. Aber wenn wir unter dem neuen Bund sind, sind wir nicht mehr unter dem Gesetz.

So, wie ein Kind nur die Anleitung eines Lehrmeisters braucht, bis es erwachsen ist, brauchen auch wir das Gesetz (unseren Lehrmeister) nicht mehr, wenn wir durch Glauben gerechtfertigt und erwachsene Kinder Gottes sind. Das bedeutet nicht, dass wir nun sündigen können, wie wir wollen; es bedeutet nur, dass wir uns nicht mehr von den Zehn Geboten belehren lassen müssen, weil uns als Gläubige das Gesetz ins Herz geschrieben ist und wir von innen heraus durch den Heiligen Geist geleitet werden.

„... denn ihr alle seid durch den Glauben Söhne („huios“) Gottes in Christus Jesus.“ – Es gibt verschiedene griechische Worte, die verschiedene Stadien der Reife beschreiben. Ein kleines Kind wird als „népios“ bezeichnet, während erwachsene Söhne huios“ genannt werden. In dem Wort „huios“ schwingt Würde mit – es ist eine Ehre, ein Sohn Gottes zu sein. Ein Sohn Gottes zu sein ist mit mehr Würde verbunden als ein Jünger zu sein.

„Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig (‚népios‘ – Säugling) ist, besteht zwischen ihm und einem Knecht kein Unterschied, obwohl er Herr aller Güter ist; sondern er steht unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Zeit. Ebenso waren auch wir, als wir noch unmündig (‚népios‘ – Säugling) waren, den Grundsätzen der Welt als Knechte unterworfen. Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen. Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: ‚Abba, Vater!‘ So bist du also nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Erbe Gottes durch Christus.“
– Galater 4,1-7

Solange der Erbe unmündig (‚népios‘ – Säugling) ist, besteht zwischen ihm und einem Knecht kein Unterschied“ – Ein Kind kann sein Erbe noch nicht voll nutzen. Man muss erwachsen sein, bevor man bestimmte Segnungen genießen kann.

Grundsätze“ – Damit sind die Zehn Gebote gemeint. Auch hier heißt dies nicht, dass wir gesetzlos oder unmoralisch leben können. Nein, wenn Gott in unsere Herzen schreibt, können wir nicht nur ein moralisch anständiges und redliches Leben führen, sondern übertreffen durch seine Gnade letztendlich sogar die Normen des Gesetzes. Wir begehen zum Beispiel nicht nur keinen Ehebruch, sondern verlieben uns immer mehr in unseren Ehepartner.

Du bist eins mit Jesus! Erlaube ihm, in dir sichtbar zu werden.

Jetzt, da wir unter dem neuen Bund sind, sind wir mit Jesus eins. Er lebt in uns und führt uns von innen heraus. Falle nicht von dem erhöhten Platz herab, den Gott dir gegeben hat. Der Herr hat dir den Geist der Kindschaft geschenkt!

Gott ist dein Vater. Gott hat viele Namen, aber „Vater“ ist der Name, den Jesus uns offenbart hat und
wozu er auf die Erde (zu uns) gekommen ist.

Pastor Prince berichtet von einem persönlichen Erlebnis, als er eine Offenbarung vom Herrn über den Geist der Kindschaft empfing. Pastor Prince betete verzweifelt zu Gott, und der Herr korrigierte ihn wegen seiner Herzenshaltung. Er ermutigte ihn, wie ein Sohn zu ihm zu beten. Da verstand Pastor Prince, dass er Gott als ein distanziertes Wesen sah und nicht als seinen himmlischen Vater. Genauso ist es auch für uns wichtig, dass wir fest im Geist der Kindschaft stehen und uns unserer Stellung als Kinder bewusst sind!

Beispiel, wie wir im Geist der Kindschaft beten können

Pastor Prince zeigt uns an einem Beispiel, wie wir bei einem Gebet für Heilung im Geist der Kindschaft beten können.

„Vater, ich bin dein Sohn. Du bist mein Vater. Ich weiß, dass du noch viel mehr als ich möchtest, dass ich dies habe. Vater, du möchtest, dass ich geheilt werde, weil du mich liebst. Vater, danke, dass dies das Brot der Kinder ist. Ich nehme es an.“

Solche Gebete haben eine mächtige Wirkung!

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Komm mutig zu deinem himmlischen Vater, der dich liebt!

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn

In diesem Gleichnis (Lukas 15,11-37) gab es einen Sohn, der sein Erbe von seinem Vater einforderte und sein Zuhause verließ. Nachdem er alles verschleudert hatte, erreichte der verlorene Sohn einen Tiefpunkt in seinem Leben. Seine einzige Aufgabe bestand darin, Schweine zu füttern – eine demütigende Arbeit für einen Juden – und er sehnte sich sogar danach, seinen Bauch mit dem zu füllen, was die Schweine fraßen. Da beschloss der verlorene Sohn, nach Hause zurückzukehren. Er hoffte, dass sein Vater ihn als Diener einstellen würde, weil er wusste, dass es den Dienern seines Vaters besser ging als ihm in diesem Moment.

Als der verlorene Sohn noch „weit entfernt war“, sah ihn sein Vater, lief auf ihn zu und bedeckte ihn mit Küssen. Und nicht nur das, der Vater befahl auch seinen Dienern, seinem Sohn das beste Gewand anzuziehen, gab ihm seinen Ring (damals wurde der Ring mit dem Familienwappen als Zahlungsmittel verwendet) und zog ihm Schuhe an. Der Vater feierte ein Fest, weil sein Sohn, der verloren gewesen war, endlich wieder nach Hause zurückgekehrt war.

Indem Jesus dieses Gleichnis erzählt, zeigt er uns und denen, die ihm zuhörten, wie es im Herzen des Vaters aussieht!

Das Bild vom Vater, der dem verlorenen Sohn Schuhe anzieht, hat eine wichtige Bedeutung. Unter dem Gesetz sagte Gott zu Mose, dass er seine Schuhe ausziehen sollte, weil er auf heiligem Boden stand. Dieses Bild des Vaters, der dem verlorenen Sohn Schuhe anzieht, ist ein Bild für Gottes Gnade für uns unter dem neuen Bund: Wir haben ein Recht, als seine Kinder in seiner heiligen Gegenwart zu stehen!

Während diese Versöhnung und Wiederherstellung stattfand, ärgerte sich der ältere Bruder des verlorenen Sohnes darüber, dass sein Vater ein Fest für seinen jüngeren Bruder veranstaltete.

„Er aber antwortete und sprach zum Vater: ‚Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe nie dein Gebot übertreten; und mir hast du nie einen Bock gegeben, damit ich mit meinen Freunden fröhlich sein kann. Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Gut mit Huren vergeudet hat, hast du für ihn das gemästete Kalb geschlachtet!‘ Er aber sprach zu ihm: ‚Mein Sohn (‚teknon‘), du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein. Du solltest aber fröhlich sein und dich freuen; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, und er war verloren und ist wiedergefunden worden!‘“
– Lukas 15,29-32

Siehe, so viele Jahre diene ich dir“ – Der ältere Bruder konzentrierte sich darauf, was er getan hatte, um den Segen seines Vaters zu verdienen.

„‚Mein Sohn (‚teknon‘), du bist allezeit bei mir“ – Die griechische Übersetzung des Wortes „Sohn“ in diesem Vers ist teknon, womit ein Kind gemeint ist. Am Anfang wurde der ältere Bruder in dieser Geschichte in Lukas 15,11 zwar als erwachsener Sohn bezeichnet (huios“), aber er vergaß seine Identität und das führte zu Selbstgerechtigkeit, Bitterkeit und Ärger. Er sah nur die Leistung, statt an seinen Vater und an die Liebe seines Vaters zu sich zu denken.

Der verlorene Sohn kam nach Hause und fand Gnade. Obwohl er seinem Vater gegenüber gesündigt hatte und nur zurückgekommen war, weil er etwas zu essen haben wollte, empfing er die Liebe und Barmherzigkeit des Vaters und das Gewand der Gerechtigkeit. Komm zurück zur Kindschaft!

Du bist Sohn und Erbe durch Gott!

„Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater! So bist du also nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Erbe Gottes durch Christus.“
– Galater 4,6-7

Du bist kein Sklave mehr. Weil du ein Sohn bist, bist du durch Gott ein Erbe! Als Erbe hast du Zugriff auf das volle Erbe, das der Herr heute für dich bereithält – nicht erst in der Zukunft, sondern in diesem Moment.

Vergleich von Lukas 14 und Lukas 15

Die Menge, die in Lukas 14 zu Jesus kam, sah in ihm einen Lehrer und keinen Retter. Sie kamen zu ihm, weil sie dachten, sie wären klug, wenn sie mehr von diesem Mann lernen wollten. Jesus reagierte darauf, indem er ihnen sagte, dass man sein Kreuz auf sich nehmen muss, um sein Jünger zu sein (Lukas 14,25-27). Es genügt nicht, einfach nur von ihm zu lernen; sie mussten sterben und wiedergeboren werden, um ihm nachzufolgen.

Nachdem diese Menschengruppe gehört hatte, was für eine schwierige Aufgabe Jesus an sie stellte, zerstreuten sie sich und eine andere Gruppe kam zu Jesus: die Zöllner und Sünder, die Jesus als Retter sahen.

„Es pflegten sich ihm aber alle Zöllner und Sünder zu nahen, um ihn zu hören. Und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt Sünder an und isst mit ihnen!“
– Lukas 15,1-2

Da diese Menschen zu Jesus kamen, weil sie ihn als Retter sahen, reagierte er ganz anders auf sie. Er erzählte drei Gleichnisse der Gnade (das dritte war das Gleichnis vom verlorenen Sohn), um ihnen zu dienen.

In diesen Gleichnissen wird deutlich, warum Gott Menschen retten möchte – ganz einfach, weil es ihm Freude macht. Er liebt es, ein Retter zu sein.

„Er fuhr fort: ‚Deshalb habe ich gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn der Vater ihn nicht zu mir zieht.‘ Von da an wandten sich viele seiner Jünger von ihm ab und folgten ihm nicht mehr nach. Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr nicht auch weggehen? Da antwortete ihm Simon Petrus: ‚Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes!‘“  
– Johannes 6,65-69

Man kann ein Jünger (ein Lernender) sein, ohne gerettet zu sein. Die 70 Menschen, die Jesus nachfolgten, waren Jünger, aber viele von ihnen verließen ihn wieder. Sie konnten nicht akzeptieren, dass es die Gnade Gottes des Vaters war, die sie zu Jesus zog und nicht ihr eigener Intellekt und ihr Wunsch zu lernen.

Ein Jünger zu sein, verleiht einem keinen bestimmten Status, der darüber hinausgeht, ein Sohn oder eine Tochter Gottes zu sein.

Beim letzten Abendmahl nannten alle Jünger Jesus „Herr“, bis auf Judas, der Jesus mit „Rabbi“ ansprach.

Jesus möchte, dass wir ihn als unseren Herrn und Retter betrachten und nicht nur als Lehrer. Durch unseren Herrn Jesus sind wir als Söhne und Töchter Gottes wiedergeboren und werden „Christen“ genannt.

Die Jünger in Antiochia bezeichneten sich nicht selbst als „Christen“. Vielmehr war es der Heilige Geist, der sie auf göttliche Weise als solche bekannt machte (Apostelgeschichte 11,26). Und danach gebrauchte Gott das Wort „Jünger“ im Neuen Testament nie mehr.

Pastor Prince beendet den Gottesdienst mit dem Gebet für eine Person mit einer Lebererkrankung.

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Übergabegebet

„Himmlischer Vater, ich danke dir für die Gabe der Errettung, die Vergebung der Sünden. Es ist ein Geschenk, kostenlos. Aber es wurde von deinem Sohn bezahlt, meinem Herrn Jesus Christus. Er ist am Kreuz für all meine Sünden gestorben, und du hast ihn von den Toten auferweckt. Er hat den Tod für mich besiegt. Jetzt stehe ich vor dir, neugeboren, erfüllt mit deinem Geist, ein neuer Mensch. Vater, lass mich weiter ein Schüler deiner Gnade sein. Im Namen von Jesus. Jesus Christus ist mein Herr. Amen.“


Schlussgebet

„Der Herr segne und bewahre dich diese Woche. Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten und erweise dir Gunst. Der Herr erhebe sein Angesicht über dir und schenke dir und deinen Angehörigen seinen Schalom: Gesundheit, Wohlsein und Frieden. Im Namen des Herrn Jesus Christus. Und alle Leute sagen: Amen.“


NIMM DAS WORT IN BESITZ (praktische Anwendung für das Leben)

Wenn du in deinem Leben mit dem Herrn wachsen möchtest oder dir wünschst, mehr darüber zu lernen, wie du ein siegreiches Leben unter dem neuen Bund der Gnade führen kannst, dann ist es wichtig, zuerst zu verstehen, dass dein Ausgangspunkt darin besteht, dass du ein Sohn oder eine Tochter Gottes bist! Das bedeutet, dass

  • du bereits vollständig in Gottes Familie aufgenommen und angenommen worden bist. Dank des vollkommenen Werkes, das Jesus am Kreuz vollbrachte, bist du als neue Schöpfung wiedergeboren, erschaffen in Gerechtigkeit und Heiligkeit (Eph. 4,24). Du lebst nun in der Identität und Würde eines Gotteskindes.
  • du als Sohn oder Tochter Gottes auf deinem Weg als Lernender die tiefe verwandtschaftliche Liebe und Nähe einer Familie erleben darfst.
  • es nur normal und dir angeboren ist, dass du dich danach sehnst, von deinem himmlischen Vater zu lernen. Genauso sehnt auch er sich danach, dich zu lehren, wie du dich von ihm leiten lassen kannst, um im Leben siegreich zu sein.

Wenn du also einen Durchbruch brauchst oder in einer bestimmten Situation Gottes Führung nötig hast, bete in dem Vertrauen, dass Gott dein Vater im Himmel ist. Er liebt dich und möchte dir das Beste schenken.

Mit dem gleichen kindlichen Geist kannst du dich auch bei der Grace Academy anmelden, wo du lernst, wie du in verschiedenen Bereichen des Lebens aufblühen kannst. Es geht dabei um Themen wie Ehe, Kindererziehung, den Beruf, das Entdecken deiner geistlichen Gaben oder darum, wie du die Bibel studieren kannst.

Geliebtes Kind Gottes, je mehr du dich als Sohn oder Tochter Gottes betrachtest, desto mehr wirst du in der Lage sein, mutig zu deinem himmlischen Vater zu kommen und Zugang zu deinem Erbe in Christus in all seiner Fülle zu bekommen!

Wir hoffen, dass diese Predigtnotizen ein Segen für dich sind! 

Schau dir weitere Predigten hier an, oder hör 'Wie du in der Gnade Gottes wachsen kannst' im Podcast in voller Länge und lass den Herrn ganz persönlich zu dir sprechen. 


Copyright © 2022 Joseph Prince. Alle Rechte vorbehalten. Diese Predigtnotizen wurden während des Gottesdienstes von Freiwilligen angefertigt. Sie sind keine wortgetreue Transkription der Predigt. Alle schriftlichen Bibelzitate sind, sofern nicht anders angegeben, aus der Schlachter Bibel entnommen. Bibeltexte der Schlachter, Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten. Alle Rechte nach internationalem Urheberrecht vorbehalten. Inhalte dürfen ohne ausdrückliche schriftliche Zustimmung des Autors weder ganz noch teilweise in irgendeiner Form reproduziert werden.